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Vinko Möderndorfer – Gedenkveranstaltung in Klagenfurt/Celovec

Anlässlich seines 130. Geburtstages sind Vinko Möderndorfer zwei Gedenkveranstaltungen gewidmet. Bei der Veranstaltung in Klagenfurt stehen der slowenische Dokumentarfilm über sein Wirken als Lehrer, Ethnologe und Politiker sowie der Sammelband, der als Resultat des Symposiums über Möderndorfer (2014) entstand, im Mittelpunkt.

Sowohl das Buch als auch der Film wurden von Möderndorfers Enkeln Vita Mavrič, einer anerkannten Chansonnière, und Vinko Möderndorfer jr., einem vielseitigen Autor und Regisseur, initiiert, der auch die Regie beim Dokumentarfilm führte. Sie werden am Abend, am 7. Mai im Ikult, anwesend sein, um über das bewegte Leben ihres Großvaters zu sprechen.

Vinko Möderndorfer wurde am 5. April 1894 in Dellach/Dole im Gailtal, in der damaligen Gemeinde Egg/Brdo, geboren. Zunächst besuchte er eine Schule in Klagenfurt und absolvierte 1914 die Lehrerbildungsanstalt in Maribor. Als slowenischer freiwilliger Kämpfer nahm er vor der Volksabstimmung von 1920 an den Grenzkämpfen in Südkärnten und später auch an der Besetzung von Prekmurje teil. Als Lehrer in Mežica (Mießtal) war er eng mit den Bergarbeitern verbunden und erzwang von der Bergwerksverwaltung den Bau einer neuen, modernen Schule. Als Anhänger und führende Kraft der Sozialdemokratischen Partei und später der Kommunistischen Partei wurde er in der Zwischenkriegszeit verfolgt und mehrmals arretiert, danach auch von den deutschen Besatzern – bis er sich den Partisanen anschloss. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Schulinspektor in Celje und war Mitarbeiter der dortigen Hermagoras-Gesellschaft. Nach dem Bruch zwischen Stalin und Tito (1948) wurde er aufgrund seines eigenständigen Denkens fälschlicherweise beschuldigt, ein Sympathisant des sowjetischen Kominform zu sein und wurde im politischen Umerziehungslager auf der Insel Goli otok interniert. Er starb 1958 in Celje, krank und erschöpft. Als Ethnologe sammelte und redigierte er u. a. Erzählgut. Unter der Bevölkerung hat vor allem sein Buch Koroške narodne pripovedke (Kärntner Volksmärchen) tiefe Spuren hinterlassen.

Dokumentarfilm in Zusammenarbeit mit RTV Slowenien, 2016: Tisti, ki je zgradil šolo: portret učitelja, etnologa in politika. Regie: Vinko Möderndorfer jr., Drehbuch: Vita Mavrič, Vinko Möderndorfer jr.

Sammelband: „Kar ustvariš ostane. Svetu cvet. Tebi rane“. Vinko Möderndorfer. Učitelj, politik in raziskovalec. Redaktion: Ingrid Slavec Gradišnik und Jože Hudales. Ljubljana: Znanstvena založba Filozofske fakultete Univerze v Ljubljani, 2016.

Veranstalter: Christlicher Kulturverband (KKZ), Slowenischer Kulturverband (SPZ), Slowenisches Volkskundeinstitut Urban Jarnik, Hermagoras/Mohorjeva, Klub der Kärntner Slowenen in Ljubljana und in Maribor und Slowenischer Kulturverein Zila

Veranstaltung in slowenischer Sprache.