Urban Jarnik

Das Slowenische Volkskundeinstitut ist nach dem Priester, Sprachwissenschaftler, Volkskundler, Historiker, Lyriker und Publizisten Urban Jarnik (1784–1844) benannt. Er gilt als Begründer der slowenischen Volkskunde und Dialektologie der SlowenInnen in Kärnten.

Die unkritischen Nachdrucke des Artikels Der Gailthaler und die Gailthalerin aus einem Buch des Naturwissenschaftlers Balthasar Hacquet brachten Urban Jarnik zur Volkskunde, der die Berichtigungen und Ergänzungen in der Klagenfurter Carinthia und in der Wiener Zeitschrift Vaterländische Blätter veröffentlichte. Mit der Abhandlung über die slowenischen Dialekte in Kärnten wurde er zum Begründer der slowenischen Dialektologie. (Obraz slovenskoga narečja u Koroškoj, in: Kolo 1842, S. 41–57)

Er war auch der Erste, der mit wissenschaftlichen Methoden – mit Hilfe von etymologischen Erklärungen der Gewässer-, Berg-, Orts-, Gebiets- und Hausnamen – die Auswirkungen der Germanisierung in der Steiermark und in Kärnten beschrieb. Sein Artikel über die Germanisierung in Kärnten ist die erste gesellschaftspolitische und soziolinguistische Abhandlung des Phänomens der Assimilierung.

Obwohl er am Land in Moosburg/Možberk lebte, führte er wissenschaftliche Korrespondenz mit den angesehensten Slawisten seiner Zeit und sorgte im aufklärerischen Sinne auch für die Bildung der bäuerlichen Bevölkerung und Jugend.

Urban Jarnik begründete mit seinen publizistischen Werken die autochthone und geschichtliche Legitimation der slowenischen Bevölkerung in Kärnten. Mit der Verbreitung Herders Gedanken über die Gleichberechtigung der Völker stärkte er auch das slowenische Selbstbewusstsein.