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Urban-Jarnik-Gedenktafel

Errichtung von Gedenktafeln

Zur Erinnerung an Persönlichkeiten, die sich in Südkärnten mit ethnologischen Themen befassten oder zum Gedenken an andere verdienstvolle Personen, enthüllte das Slowenische Volkskundeinstitut Urban Jarnik in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen schon mehrere Gedenktafeln. In Planung steht die Enthüllung oder Erneuerung weiterer Denkmäler.

Dr. Pavle Zablatnik

Geboren 1921 in Fellersdorf/Bilnjovs, gestorben 1993 in Klagenfurt/Celovec. Priester, Ethnologe und Direktor des Slowenischen Gymnasiums. Auf Zablatniks Initiative gründete der Christliche Kulturverband eine Volkskunde-Sektion (1983), woraus das im Jahr 1992 gegründete Slowenische Volkskundeinstitut Urban Jarnik hervorging. 1998 wurde auf seinem Geburtshaus beim vlg. Kumer eine Gedenktafel enthüllt, die vom Hermagoras-Verein, dem Christlichen Kulturverband und dem Slowenischen Volkskundeverein Urban Jarnik in Klagenfurt/Celovec gestiftet wurde.

Siehe auch Gründungsgeschichte Urban Jarnik und Dr. Pavle Zablatnik.

Urban Jarnik

Geboren 1784 in Bach/Potok bei St. Stefan an der Gail/Štefan na Zilji, gestorben 1844 in Moosburg/Možberk. Priester, Sprachwissenschaftler, Volkskundler, Lyriker und Publizist. Der Volkskundeverein Urban Jarnik erneuerte den Grabstein in der Pfarrkirche in Moosburg/Možberk, wo Jarnik begraben liegt und brachte eine zusätzliche Gedenktafel mit Jarniks Versen aus seinem slowenischen Gedicht "Zvezdje" an.

Bei der Einweihung am 22. September 2001 sang die anerkannte Mezzo-Sopranistin Bernarda Fink u. a. Jarniks Lied "Zvezdje", das in Fellingers Übersetzung "Sternenwelten" von Franz Schubert vertont wurde. Musikalisch wurde sie von Špela Filipič begleitet, Rezitator war Martin Dovjak. Nach der Einweihung in der Kirche referierte der Historiker Dr. Teodor Domej über die Bedeutung von Moosburg/Možberk in der slowenischen Kulturgeschichte. Zum Gedenken an den Besuch von France Prešeren und Anton Martin Slomšek bei Urban Jarnik in Moosburg/Možberk (1832) organisierten das Volkskundeinstitut, die slowenische Katholische Aktion und der Christliche Kulturverband vor der Einweihung eine Wanderung von Klagenfurt/Celovec nach Moosburg/Možberk. Siehe auch Urban Jarnik.

Andrej Šuster – Drabosnjak (Andreas Schuster)

Geboren 1768 in Drabosenig/Drabosinje bei Köstenberg/Kostanje (Ortsteil von Oberjeserz/Zgornje Jezerce), gestorben in Umberg/Umbar. Andrej Šuster war Volksschriftsteller (Bukovnik), schrieb Dramen mit biblischen Motiven und Verse. Im Mai 2000 wurde bei einer Feierlichkeit in Umberg/Umbar, die der Rezitator Jože Wakounig und die Vokalgruppe Akzent gestalteten, die Gedenktafel für Andrej Šuster – Drabosnjak eingeweiht. Sie befindet sich an der Innenseite der Friedhofsmauer gleich neben dem Eingang. Über Andrej Šuster – Drabosnjak referierten im Schloss Orsini-Rosenberg DDr. Wilhelm Baum und Dr. Teodor Domej.

Die Gedenktafel wurde vom PEN-Club Österreich – Landesgruppe Kärnten errichtet und das Institut Urban Jarnik war Mitveranstalter dieser Veranstaltung.

Matija Majar – Ziljski (Matthias Mayer)

Geboren 1809 in Wittenig/Vitenče, gestorben 1892 in Prag. Geistlicher, Ethnograph, Sprachforscher, Verfechter einer einheitlichen slawischen Schriftsprache, Verfasser des Manifests für ein vereintes Slowenien und politischer Publizist. 2009 errichteten die Pfarre Göriach/Gorjane, das Slowenische Volkskundeinstitut Urban Jarnik, der Klub der Kärntner Slowenen in Ljubljana und der Slowenische Kulturverein Zila die Gedenktafel für Matija Majar-Ziljski, der von 1851 bis 1870 Pfarrer in Göriach/Gorje war. Sie war eigentlich für die Außenfassade konzipiert worden, jedoch musste sie wegen des Protests einiger Einheimischer, die ein Verbot seitens des Denkmalamtes erreichten, im Inneren des Pfarrhauses aufgehängt werden.

Anlässlich des 110. Todestages von Matija Majar, im Jahr 2002, wurde am Olšany-Friedhof in Prag, wo Majar begraben liegt, ein neues Grabmal feierlich eingeweiht. Die Errichtung der neuen Grabstätte wurde in Zusammenarbeit mit dem Botschafter der Republik Slowenien Matjaž Puc vom Slowenischen Volkskundeinstitut Urban Jarnik organisiert, die Kosten für das Grab übernahmen die slowenischen politischen sowie die Kulturorganisationen.

Anton Jobst

Geboren1894 in Egg/Brdo im Gailtal, gestorben 1981 in Žiri. Sein Onkel Franc Grafenauer (Landtags- und Nationalratsabgeordneter der Kärntner SlowenInnen) erkannte seine musikalische Begabung, weshalb Anton Jobst auf die Orgelschule in Ljubljana geschickt wurde. Er war die treibende Kraft des Musiklebens in Žiri (Slowenien), wo er alle Chöre leitete und Kapellmeister von Blasorchestern und über mehrere Generationen Musiklehrer von Jugendlichen war.

Seit 2011 befindet sich auf seinem Geburtshaus in Egg/Brdo 11, unweit von der Pfarrkirche an der Hauptstraße in östlicher Richtung, eine zweisprachige Gedenktafel. Gestiftet wurde sie von der Pfarre Egg/Brdo, den Klubs der Kärntner Slowenen in Ljubljana und Maribor, dem Slowenischen Volkskundeinstitut Urban Jarnik, der Gemeinde Žiri und dem Museumsverein Žiri.

Dr. Angela Piskernik

Geboren 1868 in Lobnig/Lobnik, gestorben 1967 in Ljubljana. Botanikerin, Pädagogin und Museumsangestellte. Sie war die erste slowenische Naturwissenschaftlerin mit Hochschulausbildung (Uni Wien). Wegen ihrer Betätigung in der Minderheitenpolitik bekam sie in Österreich keine Arbeitsstelle, weshalb sie nach Slowenien ging. Angela Piskernik zählt zu den ersten Naturschützerinnen und setzte sich auch für Frauenrechte ein. Während des Zweiten Weltkrieges war sie im KZ Ravensbrück interniert.

Die Gedenktafel auf der Fassade des Pfarrsaales in Eisenkappel/Železna Kapla wurde im Mai 2015 auf Initiative des Slowenischen Kulturvereins Zarja, des Klubs der Kärntner Slowenen in Ljubljana und dem Klub 99 errichtet. Gestaltet wurde sie vom Künstler Karl Vouk.