Internationaler Tag der Wörterbücher

Das Fran-Ramovš-Institut für die slowenische Sprache an der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste hat dieses Jahr vom 13. bis 16. Oktober mit mehreren Veranstaltungen sein 80-jähriges Bestehen gefeiert. Der erste Tag war einem internationalen wissenschaftlichen Symposium gewidmet. Neben Vorträgen standen auch kurze Präsentationen von Neuheiten auf dem Programm. In diesem Rahmen nahmen auch Martina Piko-Rustia und Uši Sereinig teil und gaben einen Einblick in die lexikografische Arbeit des Slowenischen Volkskundeinstitutes Urban Jarnik.

Martina Piko-Rustia stellte Verzeichnisse mit Dialektwörtern in ethnologischen Publikationen und Dialektwörterbücher vor, die derzeit in Vorbereitung sind (Gailtaler Dialektwörterbuch von Milka Kriegl und Globasnitzer Dialektwörterbuch von Stefan Elbe), und erwähnte auch die beiden Dialektwörterbücher, die das Institut Urban Jarnik bisher herausgegeben hat – Marnvam po domače des Redakteurs Franc Kattnig und Leksikon slovenskega narečja v pliberškem okolju des Autors Pavel Apovnik. Letzteres wurde auf dem Symposium von Uši Sereinig vorgestellt.

Pavel Apovniks Dialektlexikon ist, wie er selbst sagt, ein Versuch, den Wortschatz im südöstlichen Teil des Jauntals, das an die slowenische Region Koroška grenzt, darzustellen. Der Autor hat mehr als 4600 Stichwörter mit einigen Varianten aufgezeichnet, die er aus seiner Kindheitserinnerung abgerufen hat. Das Besondere daran ist, dass er sich bei der Auswahl des Wortschatzes nicht nur auf das ländliche Umfeld beschränkt hat, sondern auch die häufigsten Wörter aufgenommen hat, die durch den katholischen Glauben und die organisierten slowenischen Kulturaktivitäten auf dem Land in den Alltagssprachgebrauch Eingang gefunden haben. Als Jurist berücksichtigte er auch Fachbegriffe, die die Bauern im Zusammenhang mit Rechtsgeschäften verwendeten. So finden sich im Dialektwörterbuch auch einige Wörter der slowenischen Schriftsprache.